Piccolo und Baghira Endlich wieder eine komplette Familie
Im Sommer 2016 zogen wir von Hemiswil nach Zollikofen, was etwa 20 Kilometer voneinander entfernt liegt. Wir erwarteten damals unser zweites Kind. Zu unserer Familie gehörten auch das Gebrüder-Paar Piccolo und Baghira, zwei aufgeweckte Hauskatzen. Von aussen nicht sehr ähnlich – Baghira pechschwarz und Piccolo getigert mit weissen Flecken – aber untereinander sehr vertraut und aufeinander fixiert.
Für die beiden war die Veränderung sehr gross, wohnten wir doch vorher sehr ländlich und nun in einer Siedlung. So liessen wir Piccolo und Baghira erst einmal 3 Wochen in der Wohnung, damit sie sich an das neue Zuhause gewöhnen konnten. Als sie dann endlich auf ihren ersten Freigang durften, kehrten die Brüder leider nicht mehr zurück.
Sofort erfassten wir für jeden Kater eine Vermisstmeldung auf der Homepage der Schweizerischen Tiermeldezentrale STMZ. Wir suchten im ganzen Quartier, druckten Plakate und verteilten diese bis zu unserem alten Wohnort. Keine Spur von den beiden! Aber wir gaben die Hoffnung nie auf und verlängerten unsere Vermisstmeldung immer und immer wieder.
Nach zwölf langen Monaten dann der Anruf vom Tierarzt! Eine Dame habe eine schwarze Katze zum Chipablesen vorbeigebracht. Der Kater sei ihr im Wald bei Zollikofen nachgelaufen und habe sich regelrecht aufgedrängt. Der Chip lautete auf uns und so bekamen wir die freudige Nachricht, dass unser Baghira gefunden wurde. Wir freuten uns sehr, waren aber gleichzeitig immer noch traurig wegen unserem Piccolo. Insgeheim hatten wir gehofft, dass die zwei zusammengeblieben waren. Trotzdem dachten wir wenn der eine gefunden wurde, würde das mit dem anderen sicher auch bald klappen.
So wurde es Herbst und dann kam der kalte Winter, und noch immer keine Spur von Piccolo! Ich schaute weiterhin regelmässig die Fundmeldungen auf der STMZ-Homepage durch, konnte aber nichts finden.
Aber dann, im Dezember 2017, rief mich eine freiwillige Helferin der STMZ an und wies mich auf eine Fundmeldung vom 2.12.2017 aus Schüpfen hin. Schüpfen liegt etwa 10 km von Zollikofen entfernt. Schnell tippte ich die Nummer ein und siehe da, wer schaute mir da auf dem Foto der Fundmeldung entgegen? Unser liebster Piccolo! Noch am gleichen Abend fuhr ich zu der Finderin und konnte den süssen Schatz endlich, nach 22 langen Monaten, in die Arme schliessen. Die Frau erzählte mir, dass sie Piccolo seit Sommer auf den umliegenden Feldern gesehen hatte. Als er dann zutraulich wurde und weil er ein Halsband trug, hat sie schlussendlich die Fundmeldung erfasst.
Nun ist unsere Familie endlich wieder komplett. Vor ihrem Verschwinden waren die beiden Kater sehr zurückhaltend gegenüber unserem Kind. Jetzt sind die Menschen- und die Katzengeschwister gegenseitig sehr anhänglich und pflegen einen liebevollen Umgang untereinander. Und ich bin überglücklich!